Spektroradiometer sind unverzichtbare Werkzeuge in vielen wissenschaftlichen und industriellen Anwendungen, die eine präzise Analyse der spektralen Eigenschaften von Licht erfordern. Sie werden weltweit in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt – von der HDR-Display- und Projektorherstellung und Beleuchtungsindustrie über die Photovoltaik, Materialwissenschaft und Umwelttechnik bis hin zur Lebensmittelindustrie, pharmazeutischen Qualitätskontrolle, medizinischen Forschung und Diagnostik.
In Bezug auf Schnelligkeit, Messgenauigkeit, Dynamikbereich und Stabilität erfüllt der weltweite Stand der Technik in einigen Anwendungen jedoch nicht die ökonomischen und technischen Anforderungen, etwa weil die Messungen die Produktion zu lange aufhalten, Umwelteinflüsse wie z.B. hohe Temperaturen die Ergebnisse verfälschen können und dann neue Referenzmessungen und Neukalibrierungen für weitere Verzögerungen sorgen. Grund ist, dass die Geräte bislang auf zugekaufte Detektoren setzen. Zudem werden Komponenten wie mechanische Shutter und für anspruchsvollere Messungen gekühlte Sensoren oder optische Aufbauten genutzt, die eine kompakte Integration in kleine Messgeräte verhindern.
In PANDIA entwickeln die Partner daher erstmals anwendungsspezifische Zeilensensor-Chips. Diese beinhalten zwei neue Sensorkonzepte, die in die Mikroelektronik-Chips integriert werden. Zum einen werden Photodioden-basierte Zeilensensoren mit integrierter elektronischer Dunkelreferenz entwickelt. Diese ersetzen Lösungen mit dem derzeit üblichen mechanischen Shutter, was die Messzeit halbiert und die Robustheit steigert. Zum anderen werden mit der Entwicklung von SPAD-basierten Zeilensensoren Single-Photon-Avalanche-Dioden (SPADs) genutzt, die einzelne Photonen detektieren und so selbst extrem schwache Lichtquellen erfassen können.
Zusätzlich sind in beiden Sensorkonzepten integrierte Analog-Digital-Wandler und Temperatursensoren vorgesehen, was die Messgenauigkeit erhöht und die Systemintegration erleichtert.
Das Projekt vereint die Stärken dreier Thüringer Partner: Das IMMS koordiniert das Projekt, entwickelt die mikroelektronischen Sensor-Chips vom Schaltplan über Layout und Simulation bis zur Inbetriebnahme und unterstützt bei der Integration in die Spektroradiometer. JETI bringt seine Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Spektroradiometern ein und integriert die neuen Sensoren in Demonstratoren für Eignungstests sowie in Labormuster, die anwendungsnah unter realen Bedingungen evaluiert werden. X-FAB stellt die Halbleitertechnologie XS018 bereit und liefert optimierte Photodioden und SPADs. Mit dieser engen Zusammenarbeit wird die regionale Wertschöpfungskette von der Halbleiterfertigung über die Forschung bis zum Endprodukt geschlossen.



Die Interdisziplinäre Partnerschaft für innovative Spektroradiometer aus Thüringen (PANDIA) wird über das Förderprogramm des Freistaats Thüringen zur Förderung von Forschung, Technologie und Innovation (FTI) als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Thüringen Verbund unter der Verbundvorhabensnummer 1004537 gefördert, das Thema „Entwicklung und Erforschung von Zeilensensor-ICs für Spektroradiometer“ des IMMS unter der Vorhabensnummer 2025 VFE 0027.

Vorhaben
Anschaffung eines Doppelmonochromators zur Ermittlung der Streulichtparameter von Spektroradiometern
Vorhabensbeschreibung
Im Rahmen des Vorhabens wird ein Doppelmonochromator erworben, der zur Charakterisierung des Streulichtverhaltens von Spektroradiometern in der Produktion dienen soll. Damit wird eine deutliche Verringerung der Messunsicherheit der Geräte erreicht, da das Streulicht bei Messungen korrigiert wird. Dadurch können neue Anwendungen erschlossen werden und bestehende Anwendungen mit höherer Genauigkeit abgedeckt werden.
Finanzierung
Das Projekt wird aus Eigenmitteln finanziert sowie von der Europäischen Union (EFRE) kofinanziert.

Vorhaben
Verbesserung der Produktionsbedingungen von Spektroradiometern und elektronischen Komponenten
Vorhabensbeschreibung
Im Rahmen des Vorhabens werden mehrere Investitionsgüter angeschafft, die die Produktionsbedingungen von Spektroradiometern und elektronischen Komponenten bei JETI GmbH deutlich verbessern. Im Einzelnen handelt es sich um einen Trockenlagerschrank (längere Lagerung von empfindlichen elektronischen Komponenten), eine Wärmebildkamera (schnellere Fehlersuche in der Produktion) sowie mehreren Abzügen zur Luftreinigung bei Löt- und Klebearbeiten.
Finanzierung
Das Projekt wird aus Eigenmitteln finanziert sowie von der Europäischen Union (EFRE) kofinanziert.
1) Anschaffung eines Doppelmonochromators zur Ermittlung der Streulichtparameter von Spektroradiometern
2) Verbesserung der Produktionsbedingungen von Spektroradiometern und elektronischen Komponenten